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Interview in Nuance: "Menschen glücklich machen, das ist es, was ich tue".
Wenn Rob Dekkers sich etwas in den Kopf gesetzt hat, setzt er es auch um. Auch wenn er Jahre dafür braucht und andere behaupten, dass er nie Erfolg hat. Dieser Antrieb hat dem Inhaber von Dekkers Tweewielers in Wanssum, Limburg, schon viel gebracht.
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Am Morgen dieses Interviews hat Dekkers gerade ein Bootcamp absolviert. Zusammen mit seinen ebenso begeisterten Mitarbeitern kommt er jeden Mittwoch vor Geschäftsbeginn ins Schwitzen. Nach einer kurzen Dusche sitzt er wieder voller Energie an seinem Schreibtisch mit Blick auf grüne Wiesen und den Wald.
Dass er hier sitzt, in einem zweitausend Quadratmeter großen Gebäude am Rande eines Naturschutzgebietes, hielten viele für unmöglich. Es ist ein bezeichnendes Beispiel für seine Beharrlichkeit. "Als wir 2018 aus unseren Räumlichkeiten am alten Standort herausgewachsen sind, habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Ort gemacht. Ich wollte auf keinen Fall in ein Gewerbegebiet, weil das so weit weg ist. Geselligkeit wird in unserem Fahrradladen groß geschrieben."
Abseits der ausgetretenen Pfade
Der Unternehmer dachte, er könnte diese gemütliche Atmosphäre am Rande seines Heimatdorfes Wanssum finden. "Die Gemeinde wollte nicht mitarbeiten, weil das Grundstück anders eingezont war. Die Leute in der Nachbarschaft sagten: 'Das schaffst du nie', aber ich sah die Möglichkeiten. Und schließlich gehe ich lieber auf einem Feldweg als auf einer asphaltierten Straße."
Dekkers sieht Möglichkeiten, wo andere oft nur Grenzen sehen. Er tauchte in das wasser- und waldreiche Gebiet ein und entdeckte, dass es wunderbare Erholungsmöglichkeiten bietet. Er brachte Vereine, wie den örtlichen Mountainbike-Club, und Unternehmer in der Stichting Maaspark Ooijen-Wanssum zusammen. Dann erkannte auch die Gemeinde das Potenzial des Naturschutzgebiets. Und so zog das Zweiradgeschäft an den vorgesehenen Standort um.
Der Name wurde zu Fietsrecreatie Dekkers, mit einer klaren Verbindung zur Erholung. Aus diesem Grund gibt es in dem Gebäude auch zwei geräumige Wohnungen. Sie sind vor allem für Unternehmen gedacht, die eine Sitzung abhalten wollen. Hier kann man tagen, Rad fahren, essen, trinken und übernachten. Tagesbesucher können sich hier ein Fahrrad ausleihen und dann direkt in den Wald eintauchen. Auf der Teststrecke finden regelmäßig Kurse für sicheres Fahren statt.
Kein gewöhnlicher Laden
Man könnte es fast vergessen, aber abgesehen davon ist Dekkers Tweewielers, wie es jetzt heißt, auch nur ein Geschäft. Nun, 'nur'. Das Wort "Laden" trifft es eigentlich nicht ganz. Dekkers selbst nennt es ein Erlebniszentrum. Sobald man die Räumlichkeiten betritt, versteht man, warum. Jeder wird mit einer Tasse Kaffee herzlich willkommen geheißen, ob man nun wegen eines neuen Fahrrads kommt oder nicht.
Vom Kinderfahrrad bis zum Pflegebike und vom ultrabequemen bis zum extrem sportlichen Rad ist alles dabei. Ausprobieren kann man sie auf der angrenzenden Strecke, der firmeneigenen Mountainbike-Strecke im Wald oder auf den Landstraßen rund um Wanssum.
Etwa 27 Jahre zuvor und zweihundert Meter entfernt hat alles begonnen. Vater Karel und Mutter Elly eröffneten 1991 in ihrer Garage ein Fahrradgeschäft mit Werkstatt. "Mein Vater bastelte an Fahrrädern, zunächst als Hobby, später in seinem eigenen Geschäft. Nach der Schule war ich als zehnjähriger Junge immer dort anzutreffen. Manchmal haben wir halbe Nächte an Reparaturen gearbeitet. Schließlich lautete das Motto meines Vaters: 'Heute mitbringen, morgen fertig machen'."
Das beste Fahrradgeschäft der Welt".
Dort lernte er, hart zu arbeiten und sich hundertprozentig für etwas einzusetzen. Sein Lernen nahm eine scharfe Wendung, als Vater Karel im Jahr 2004 unheilbar krank wurde. "Ich beschloss, das Geschäft auch während seiner Krankheit weiterzuführen. Meine Eltern fragten noch, ob ich mir sicher sei, aber mein Entschluss stand fest: 'Ich werde für meinen Vater das beste Fahrradgeschäft der Welt aufbauen.'"
Seitdem geht er jeden Tag mit diesem Antrieb zur Arbeit. Das hat Dekkers Tweewielers schon viele (unternehmerische) Auszeichnungen eingebracht. Die bisher wertvollste: 'Bester Fahrradladen der Niederlande und Belgiens' im Jahr 2020. "Das ist die Krönung unserer Arbeit. Die Sache, für die ich immer aufgetaucht bin."
Vor einigen Jahren entdeckte der Limburger, dass seine ewige Begeisterung auch eine Kehrseite hat. "Ich war immer der begeisterte Unternehmer, egal wo ich war. Damit habe ich viel erreicht, aber als ich Kinder bekam, habe ich gemerkt, dass ich mehr Rollen habe. Zu Hause bei meinen Töchtern bin ich der begeisterte Vater. Dann gehen wir gemeinsam aus, zum Beispiel mit dem Pony, oder wir fahren mit dem Wohnmobil weg."
In einem anderen Zusammenhang
Diese Erkenntnis führte auch zu dem Entschluss, als Direktor einen anderen Weg einzuschlagen. "Bis dahin hatte ich fünfundzwanzig Leute allein geleitet. Ich habe mich in alles eingemischt, aber ich spürte, dass sich die Dinge ändern mussten. Um weiter zu wachsen, konnte ich den Karren nicht mehr allein ziehen."
Es hat jetzt ein fünfköpfiges Managementteam. Das Unternehmen verfügt auch über einen Geschäftszweig, der bald in eigene Räumlichkeiten umziehen wird. Insgesamt arbeiten dort 60 Personen. Dekkers hat keine Probleme, neue Mitarbeiter zu finden. "Manchmal bewerben sich Kunden spontan, um bei uns zu arbeiten. Sie mögen die Atmosphäre hier so sehr, habe ich gehört."
Keine Erfahrung im Radsport ist kein Problem. Dekkers' eigene Dekkers Academy bildet Quereinsteiger intern aus, zum Beispiel zu Fahrradmechanikern. "Wenn jemand den richtigen Antrieb hat, haben wir einen Platz für ihn. Wichtig ist für mich, dass ein Mitarbeiter seinen Job mit Leidenschaft macht."
Fröhliche Gesichter
Das Credo Work hard, Play hard gilt für den Wanssumer Fahrradladen. Regelmäßig stehen Drinks oder Partys auf dem Programm. Ab und zu gibt es auch einen Teamausflug, wie kürzlich zum Skifahren in Österreich. "Es ist toll zu sehen, wie sich alle amüsieren. Diese glücklichen Gesichter, das gibt mir Energie."
Dekkers hat es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, Menschen zum Lächeln zu bringen. Und das musste nicht unbedingt mit Fahrrädern sein. "Ich sage manchmal scherzhaft: 'Wenn mein Vater Sofas verkauft hätte, hätte ich das auch gemacht.' Aber was zählt, ist, dass ich die Leute mit einem Lächeln aus der Tür gehen sehen will."
Das ist auch der Grund, warum er dem großen Geld nicht erlegen ist. "Ich hätte das Unternehmen verkaufen können, aber ich wollte es nicht. Ein Zusammenschluss mit einem anderen Mobilitätsanbieter war für mich vorstellbar. Deshalb ist Wealer seit 2022 zu 50 Prozent Miteigentümer."
Das Unternehmen kommt aus der Automobilbranche, sieht aber auch im Fahrrad als Verkehrsmittel eine Zukunft. Gemeinsam wollen sie ganz Limburg mit einem kompletten Mobilitätspaket erobern. Weitere Niederlassungen sind geplant. Kurzum, ein neuer Wachstumsschub für das Familienunternehmen, das einst als lokaler Fahrradhersteller begann. Vater Karel wäre stolz.
Text: Babette Marges
Fotografie: Erik de Brouwer
Nuance Magazin; ein Hochglanzmagazin mit schönen, lustigen und bewegenden Geschichten über und mit Beziehungen zu unserer Kanzlei, Kolumnen von unseren Fachleuten und Steuertipps, herausgegeben von Crowe Foederer.